Sonntag, 20. März 2016

Das erste Jahr mit K-Pop

Es ist jetzt schon ein Jahr her, seitdem ich mich entgültig der Hallyu, insbesonderen K-Pop geöffnet habe und die Welt ist seitdem nicht mehr die Gleiche. Quasi.
Ich könnte jetzt ne total kitschig traurige Backstory schreiben, wie Exo mich aus Depressionen getrieben haben oder so, aber es wäre totaler Blödsinn und soll auch nicht Bestand dieses Beitrags sein.

Heute geht es darum, was für Dinge sich speziell durch K-Pop geändert haben!

Die Sprache
Wer ist dein Bias? Ist das dein Ulti? Ugh, ich hasse Sasaengs!

Ich hab mich ewig gewehrt, einen "Bias" zu haben, weil, ich kann doch einfach sagen "Xiumin ist mein Liebling", aber irgendwie hat mich der Gruppenzwang bekehrt und ich benutze jetzt doch fast all die Worte, die ich nie benutzen wollte. 
Auch wenn ich sie nie ernsthaft benutze, sind diverse Ansprachen wie 'Oppa' und 'Eonni' mir bekannt, ich weiss was 'Saranghae' bedeutet und wenn die Fans nach Aegyo verlangen, verlange ich still mit.

Viele beginnen durch K-Pop auch, sich gänzlich für die koreanische Sprache zu interessieren, was völlig in Ordnung ist an sich, doch stößt mich unnötiger Gebrauch von koreanisch in deutschen Gesprächen gänzlich ab. 
Koreaboo ist entsprechend auch ein neues Wort, was ich kennen lernen durfte, samt Paradebeispielen dafür in diversen WhatsAppGruppen.
(Auch das war mir neu. WhatsAppGruppen mit fremden Leuten, wohow!)

Ah, und etwas, was sogar meine Schwester übernommen hat;
"Okay, ich gehe jetzt mich anziehen und einkaufen orz"
"Schwesterherz, fighting!"

Nahrung
Bämm, erstmal fett Ramyun mit Kimchi!

Wer sich mit der Hallyu auseinander setzt, wird sehr früh auf verschiedene koreanische Gerichte stoßen oder zumindest zusehen dürfen, wie seine Idols irgendwie irgendwann irgendwo Essen zubereiten. 
Vorallem aber wird man mit Kimchi und Ramyun konfrontiert und wird sich irgendwann fragen, wie das wohl schmeckt.
Koreanische Ramyun haben die chinesischen Instantnudelvariante bei mir komplett ersetzt, mir kommen nur noch Instantnudeln von Nong Shim ins Haus. (Danke Anju für den Tipp ♥)


Kimchi hingegen hat mich noch nicht völlig überzeugen können, jedoch hatte ich das auch erst zweimal in einem japanischen Restaurant. Möglicherweise hat die Obsession um Kimchi in diversen koreanischen Sendungen meine Erwartungen irgendwie zu hoch gesetzt oder ich hab noch nicht die richtige Zubereitung gefunden, jedenfalls hat es mich noch nicht vom Hocker gehauen - lecker ist es trotzdem. (Edit: KimchiPancakes sind super!)
Alles in allem ergänzt es mein ohnehin schon vorhandenes Interesse an der ostasiatischen Küche und meine Familie wird noch oft ein paar seltsame, neue Gerichte erleben müssen.

P.S: Nächsten Monat gehe ich koreanisch Essen mit einer Freundin und werfe für diesen Tag meine Vegetarismus über den Haufen, seid gespannt!

Jeden Tag was Neues
Drei neue Musikvideos, zehn Songs, zwei Comebacks und vier Debüts in einer Nacht

Gut, so übertrieben geht es nicht zu, aber an manchen Tagen fühlt es sich so an. Der Schwall an neuen Dingen bricht nicht ab, und je mehr Gruppen man anfängt zu mögen, desto schlimmer wird es.
Ich halte mich momentan so gut es geht nur mit Exo und Astro wirklich aktuell, alles andere muss wohl oder übel was kürzer treten oder in wilden Alles-Hintereinander-Durchsuchten nachgeholt werden.
Alleine auf meiner Festplatte sind noch drei Filme, die ich noch immer nicht geschaut habe, zwei Dramas schreien nach Fortsetzung und ich hab bestimmt irgendwelche MVs oder VAppCasts verpasst.
Wenn ich früher etwas gehyped habe, ist es irgendwann nach und nach abgeklungen, weil es nichts Neues gab, aber Korea-Sei-Dank gibt es das nicht mehr.
Ein Buch ist irgendwann durchgelesen gewesen, das Videspiel war durch und der Manga hat erst in einem Monat wieder ein neues Kapitel.
Ich kenne es nicht, alle paar Tage etwas Neues zu haben, worauf ich mich freuen kann. 

Es ist überall
Auf Viva läuft Exo!

Da es hier um meine persönliche Erfahrung geht, werden mir vielleicht nicht allzuviele Leute zustimmen, aber ich bin es nicht gewohnt, dass eine Fanbase SO riesig und präsent ist, wie die von K-Pop, und sie auch noch so alltagstauglich ist.
Wenn ich erzähle, dass ich K-Pop mag, werde ich nicht in eine Kinderschublade gesteckt (anders als wenn ich erwähne, dass ich gerne Manga lese), sondern ernte erstaunlich oft ein "Ah, davon habe ich schonmal gehört" oder "Meine Arbeitskollegin liebt das!".
Oder "Oppa Gangnam Style". . .
Gut, ein bisschen schäme ich mich schon dafür, Tag und Nacht überwiegend koreanische Boygroups anzustarren oder dass ich in meinem Portemonnaie eine Fotokarte von Exos Chen habe (sie passt so gut in das Fensterchen!), aber alles in allem ist es eine Leidenschaft, die ich mit erstaunlich vielen Menschen teilen kann und mit der ich seit sehr langer Zeit mal wieder Leute kennen gelernt habe, die außerhalb meines sozialen Umfeldes liegen.
Heck, meine Musik darf bei meiner Mutter im Auto laufen!
Es liegt garantiert auch daran, dass K-Pop im Endeffekt auch nur Popmusik ist und es entsprechend massentauglich ist. Wie Seungri von Big Bang einmal so schön sagte;

"Actually, I don't know why they call Korean music 'K-pop.
Good music is good music."

Und gute Musik bringt, wie wir alle wissen, die Leute tatächlich zusammen.

Musikshows und Radiosendungen
Inkigayo, Music Bank und all das Zeug, wofür ich früh aufstehe

Ich schwöre euch nackend in die Hand, so viele Musikshows wie in dem letzten halben Jahr hab ich in meinem ganzen Leben noch nicht geschaut. Und vorallem nicht live.
Sogar an Silvester habe ich Vormittags vor dem Laptop gehangen, weil ich unbedingt diverse Gruppen live sehen wollte. (Und mit diverse Gruppen meine ich vorallem Exo...)
Gut, dass mag mein persönlicher Wahnsinn sein, ich hab auch schön gehört, dass die Zahl an Radiosendungen, die ich mir anschaute/anhörte ungewöhnlich hoch sei auch, dennoch bin ich mir sicher, dass sich trotz alledem der Konsum solcher Sendungen deutlich erhöht, wenn ihr einmal im K-Pop-Bann seid.
Vorallem Radiosendungen sind sehr zu empfehlen, weil (selbstverständlich) viel geredet wird, man endlich mal in den Genuss von unverfälschten Gesangskünsten kommt und man fast ungeschnitten seine Idols bewundern kann. Zumindest bei visuellen Radioshows.

Tumblr, Facebook und co
"Und eine auf meiner Timeline postet immer Fotos von irgendwelchen Asiaten"

Der Mann, der diesen Satz in meiner Gegenwart sprach, war sich glaub ich nicht bewusst, dass diese jenige wahrscheinlich ich bin.

Ich habe wirklich lange versucht, meine Freunde nicht unnötig zuzuspammen, aber gerade auf einer bilderlastigen Seite wie Tumblr war es mir unmöglich, nicht irgendwann aufzugeben und hemmungslos alles zu liken und zu rebloggen, was mir gefiel. 
Es tut mir wirklich Leid. Fast.
Gleichgesinnte taggen extra ihre K-Pop-Beiträge, damit ihre Follower diesen Tag ausblenden lassen können auf ihrem Dashboard, aber bisher hat sich noch keiner ernsthaft bei mir beschwert...
Dafür halte ich meinen Facebook so K-Pop-frei wie es eben geht (wahrscheinlich nicht so sehr, man sieht ja seit einer Weile, welche Beiträge seinen Freunden gefallen) und ich habe mir einen zweiten Twitter angelegt, um meine Sucht dort zu stillen und wenn ich mir andere anschaue oder Freunde von K-Pop-Fans anhöre, bin ich damit nicht alleine.
Irgendwie will man seine Leidenschaft doch hinaus schreien und die Fotos von Idols mit Blumenkränzen sind leider auch echt schön...

Tanzen
"Was würde ich alles geben um diese Choreo zu können"

Neben hübschen Leuten und guten Stimmen ist ein fester Kern von K-Pop natürlich der Tanz.
Und obwohl ich schon immer gerne getanzt habe, habe ich noch nie einen so starken Wunsch verspürt, etwas bestimmtes nachtanzen zu können.
Zuhause hampel ich die ein oder andere Bewegung nach während ich Musik höre (und niemand da ist selbstverständlich) und selbst beim Einkaufen sehe ich in meinem Kopf den ein oder anderen KeyMove aus der Choreographie vor meinem geistigen Auge.
Ich habe sogar schonmal eine K-Pop-Tanzgruppe mal ein paar Mal besucht gehabt und selber versucht, eine aufzustellen, jedoch fraß alles zuviel Geld, weswegen ich wohl jammernd dabei bleiben muss, andere zu bewundern, die gute DanceCover hinlegen (zuletzt bei den European Hallyu Awards).

FanFictions
"Okay okay hör zu, dieses Headcanon ist der HAMMER!"

Ich bin wieder unter die FanFicSchreiber gegangen. Zwar nur wirklich kurze OneShots, aber es wird wieder geschrieben.
Zuletzt hab ich FanFictions vor.... 10 Jahre geschrieben. 
Jedoch reizen diverse Teaser und Musikvideos so sehr die Inspirationszellen an, ganz zu schweigen von den Headcanons zu seinen OTPs, dass man es irgendwo ja rauslassen muss.
Und da mir Kerle zeichnen echt nicht liegt, muss Wort und Schrift herhalten.
Mensch, dieses ganze K-Pop macht mich richtig jung.



Es gibt noch einige andere Dinge die sich getan haben und auch bei Anderen habe ich bereits oft lesen dürfen, was sich alles bei ihnen verändert hat, aber im Prinzip niemals zum schlechteren.
Es ist mehr eine Bereicherung, und wenn man nur so tut, als würde man sich für eine andere Kultur interessieren. (*hust*OderNurDiePopkultur*hust*)

Was hat sich bei euch getan? Oder ist bei euch tatsächlich alles wie immer geblieben? 
Und noch viel wichtiger, habt ihr ein gutes Rezept, was mich entgültig von Kimchi überzeugen könnte?
Schreibt es mir in die Kommentare!

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